Home | Impressionen der Motorradfreunde Kochertal e.V.
HABEN SIE WIEN SCHON BEI NACHT GESEH’N…
…so heißt ein Hit von Austropopsänger Rainhard Fendrich, und die Motorradfreunde Kochertal hatten bei ihrer diesjährigen Bus-Ausfahrt vom 12. bis 15.10.2018 auch die Gelegenheit dazu.
Aber eins nach dem anderen: Die letztjährige Busreise nach Hamburg kam bei den Motorradfreunden Kochertal so gut an, dass in diesem Jahr auch wieder eine viertägige Städtereise auf dem Plan stand. Das Ziel der Reise sollte dieses Mal die österreichische Donau-Metropole Wien sein.
Zusammen mit dem Busunternehmen Kolb Reisen GmbH aus Lindach und dem schon von der Hamburgfahrt im letzten Jahr bekannten Busfahrer Roberto und seinem modernen Reisebus ging es für die ersten Mitreisenden am Freitagmorgen schon um 4:30 Uhr auf dem Betriebsgelände in Lindach los. Der erste Halt war dann am Marktplatz in Gschwend, wo die nächsten Motorradfreunde zustiegen; wieder pünktlich um 5:00 ging es weiter an das Hallengelände in Gaildorf. Hier stiegen dann die restlichen Teilnehmer zu.
Am Ende fanden 50 Motorradfreunde ihren Sitzplatz, Roberto sortierte das Reisegepäck im Kofferraum, außerdem wurden ein paar Kuchen und das Vesper für die lange Anreise im Kofferraum verstaut und endlich konnte die Reise beginnen.
Über Crailsheim ging es auf die A6 Richtung Nürnberg und von dort weiter auf der A3 nach Regensburg und Passau. Bei strahlendem Sonnenschein wurde an der Raststätte Donautal bei Passau der Klapptisch ausgepackt und – Tischlein deck dich – alles für eine super Vesperpause aufgetischt: Nussecken, Kuchen, Hefezopf, Brot, Butter, frische und gerauchte Schinkenwurst, Käse und Gewürzgurken – einfach lecker!
Mit der Fahrt über den Inn ging es kurz nach der Pause über die Grenze nach Österreich; vorbei an Wels, Linz, Stift Melk und St. Pölten lieferte Roberto die Motorradfreunde Kochertal um kurz nach 13 Uhr am Eingang zum Benediktinerkloster Stift Göttweig am östlichen Ende der Wachau ab.
Bei einer etwa einstündigen Führung durch die Stiftskirche Mariä Himmelfahrt und das Museum im Kaisertrakt mit der Kaiserstiege und dem gewaltigen Deckenfresko konnten die Motorradfreunde etwas über die Geschichte des Stiftes erfahren. Anschließend gab es die Gelegenheit alles vorher erklärte noch mal in Ruhe zu betrachten oder auf der Terrasse des Stiftsrestaurants den Blick in die Wachau zu genießen.
Um 16:15 Uhr startete der Bus für die letzte Etappe zum Hotel Arcotel Wimberger am Neubaugürtel im 7. Bezirk, wo eine lange Busfahrt um 17:30 Uhr endete. Schnell bezogen die Motorradfreunde Kochertal ihre Zimmer und machten sich frisch, bevor es um 19:00 Uhr zum Abendessen an das reichhaltige Buffet im zum Hotel gehörigen Restaurant Handwerk ging. Wer sich nun nach dem Essen noch die Beine vertreten wollte, konnte dies tun oder einen Absacker in der Hotelbar zu sich nehmen.
Nach dem Frühstück wartete die organisierte Reiseleiterin am Samstagmorgen um 9:00 Uhr am Bus. In der nun folgenden, 2½-stündigen Stadtrundfahrt ging es für die Motorradfreunde zunächst in die „UNO-City“, danach vorbei am Prater zu einem Kurzaufenthalt am berühmten Hundertwasserhaus. Am Schloss Belvedere wurde bei einem längeren Stopp ein Gruppenbild gemacht, bevor es für zwei Runden auf die Wiener Ringstraße mit ihren historischen Prachtbauten ging. Während der ersten Runde auf der mindestens 40 Meter breiten Einbahnstraße erfuhren die Motorradfreunde Kochertal die Hintergründe zu den Gebäuden auf der rechten Seite u.a. die Wiener Staatsoper, die Hofburg und das Burgtheater. Im zweiten Durchgang gab es die Geschichte zu den links liegenden Prachtbauten, z.B. das Kunsthistorische Museum, das Naturhistorische Museum, das Parlament, das Rathaus und die Votivkirche. Um 11:30 Uhr ließ Roberto die Reisegruppe dann zusammen mit der Reiseleiterin auf dem Schwedenplatz am Franz-Josefs-Kai beim Donaukanal aussteigen. Nach einem kurzen Fußweg standen die Motorradfreunde am Westportal des Stephansdom bzw. vor der H&M-Filiale im Graben mit der vertraglich vorgeschriebenen und nicht änderbaren Originalinneneinrichtung.
Nach ein paar Tipps für den Nachmittag trennten sich die Wege. In kleinen Gruppen flanierten die Motorradfreunde über den berühmten Naschmarkt, besuchten die Wiener Hofburg oder fanden den Weg zu sonstigen Wiener Sehenswürdigkeiten. Um 16:30 Uhr wartete die komplette Gruppe an der Haltestelle Schwedenplatz das einzige Mal während der ganzen Reise auf Roberto und seinen Bus, der zunächst zurück zum Hotel fuhr, bevor es später zum nächsten Highlight in den 19. Wiener Außenbezirk ging. Für die Motorradfreunde war nämlich in Neustift am Walde ein Besuch im Heurigen Wolff mit deftigem Buffet, Neuem Wein und Schrammelmusik organisiert. Auf der Rückfahrt zum Hotel wurde nicht nur in den hinteren Sitzreihen im Bus das ein oder andere Lumpenlied angestimmt. In der Hotelbar konnte jeder noch das Erlebte des Tages sacken lassen…
Am Sonntagmorgen war die Abfahrt am Hotel bereits um 8:45 Uhr. Die Reiseleiterin und ihre Kollegin warteten bereits am Schwedenplatz, an dem die Motorradfreunde um 9:00 Uhr aus dem Bus stiegen. In zwei etwa gleichgroßen Gruppen ging es nun zu Fuß durch die Wiener Innenstadt. Bei dem Spaziergang gab es allerhand zu hören. Der Weg verlief über den Fleischmarkt, vorbei an der Zisterzienserabtei Heiligenkreuz, durch enge Gassen zum Stephansdom und weiter über den Kohlmarkt – die Prachtstraße Wien’s mit ihren Nobelgeschäften, die zum Glück geschlossen waren – zum Michaelerplatz an der Wiener Hofburg. Von hier führte der Weg vorbei an der Stallburg der Spanischen Hofreitschule, in den Schweizerhof mit der Hofburgkapelle, in den Innenhof der Hofburg und auf den Heldenplatz. Vorbei an der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei und dem Bundeskanzleramt kam man schließlich im Volkspark beim Sisi-Denkmal an. Von hier war der Weg dann nicht mehr weit in das Café Landtmann.
Im Café Landtmann konnten die Motorradfreunde dann bei Wiener Kaffee-Spezialitäten und einem Stück Landtmann’s feine Torte, Apfelstrudel oder Sachertorte der Lesung von Wiener Kaffeehaus-Geschichten lauschen.
Der Nachmittag stand wieder zur freien Verfügung. Es gibt natürlich auch viele Museen in der Wiener Innenstadt, wie z.B. das Sisimuseum mit den Kaiserappartements, die Kaiserliche Schatzkammer, u.v.m. Um 16:00 Uhr ging es mit Roberto vom Schwedenplatz wieder zurück zum Hotel.
Dort blieb nicht viel Zeit zum Ausruhen, da es schon um 17:30 Uhr zum Abendessen auf den Wiener Prater ins Schweizerhaus ging. Im Biergarten waren Tische reserviert – die Temperaturen wurden zwar etwas frischer, aber es war immer noch gut möglich, im Freien zu sitzen! Wiener Schnitzel, Hintere Schweinsstelze, Budweiser Bierfleisch und Spinatnockerln waren nur eine kleine Auswahl auf der Speisekarte. Nach dem Essen war genügend Zeit, um über den hell beleuchteten Wurstelprater mit den vielen Fahrgeschäften zu flanieren. Eine Runde im Wiener Riesenrad haben auch ein paar Motorradfreunde genossen.
Um 22:00 Uhr ging es wieder zurück zum Hotel. Ein paar Motorradfreunde trafen sich noch zu einem Absacker in der Hotelbar. Roberto fand für seinen Bus diese Nacht leider keinen Parkplatz vorm Hotel, daher musste er, nachdem er sein Gefährt abgestellt hatte noch etwa 30 Minuten zu Fuß zurück zum Hotel laufen.
Am Montagmorgen waren alle Koffer gepackt und nach dem Frühstück waren Roberto und der Bus bereits um kurz vor neun schon wieder vor dem Hotel. Alles wurde verstaut und pünktlich um 9:00 Uhr verließen die Motorradfreunde Kochertal die Donau-Metropole – zum ersten Mal auf der gesamten Reise war der Himmel leicht bewölkt. Der Weg zur Westautobahn führte noch am Schloss Schönbrunn, der Sommerresidenz der Kaiserin Maria Theresia, vorbei und kurz danach war der Wienerwald, die westliche Stadtgrenze von Wien erreicht.
Bei Ybbs an der Donau war es dann Zeit für eine kurze Kaffeepause. Für das Mittagessen war bereits am Vorabend auf dem Weg zum Prater die Strichliste zur Speisenwahl durch die Sitzreihen im Bus gegangen. Im Mostheurigen Mayr zu Hörling in Burgkirchen bei Wels wurden die Motorradfreunde Kochertal bei stark bewölktem Himmel bereits erwartet.
Zu essen gab es Brettljause, 3-er Käse, Essigwurst, gemischtes Saures oder ein reichlich garniertes Bauernbrot mit Speck, Braten oder Käse. Zum Nachtisch konnte – wer wollte – aus einer Mehlspeise, einem Palatschinken oder einen Bauernkrapfen oder einfach nur einen Kaffee gewählt werden.
Mit der Weiterfahrt wurden die Wolken wieder weniger und als es bei Suben über den Inn ging, lachte die Sonne wieder aus einem wolkenfreien Himmel. An der Raststätte Bayerwald bei Bogen wurden noch die Reste vom Kuchen und Hefezopf aufgetischt. Auf der Weiterfahrt zurück in die Heimat gab es noch bei Regensburg und Nürnberg längere Staus.
Nach einer letzten Pause im Kammersteiner Land brachte Roberto die Motorradfreunde Kochertal auf den letzten Kilometern ohne weitere Verzögerung zurück nach Gaildorf, wo der Bus um 19:45 Uhr am Hallengelände landete.
Ein herzliches Dankeschön geht an unseren Busfahrer Roberto, der die Motorradfreunde Kochertal ohne Zwischenfall mit seinem Luxus-Reisebus – mit WLAN, wie erst am Montagmorgen bekanntgegeben wurde – nach Wien und wieder zurück nach Hause gebracht hat. Ein weiteres Dankeschön geht aber vor allem an den Eventmanager Rudi, der in gewohnter Manier alles perfekt organisiert hat.
Zum Schluss noch zwei Hinweise: Die Motorradfreunde sagten beim Abschied leise Servus und sie haben Wien bei Nacht geseh’n!